Clomid ist kein anaboles/androgenes Steroid. Da es sich um ein synthetisches Östrogen handelt, gehört es dennoch zur Gruppe der Geschlechtshormone. In der Schulmedizin wird Clomid zur Auslösung des Eisprungs eingesetzt. Indem Clomid den Ausstoss von Hormonen in Gang setzt, regt es die Ausschüttung von Gonadotropin an und löst so bei Frauen, die aufgrund fehlender Periode unfruchtbar sind, den Eisprung aus. Obwohl es sich um eine ursprünglich für Frauen entwickelte Arznei handelt, ist die Wirkung auf Männer unbestritten. Der Hersteller von Dyneric, Merrell Dow Pharma GmbH, schreibt in der Packungsbeilage des Clomids für den deutschen Markt: „ Dyneric führt zu einer verbesserten Aktivität im Gehirn, der Hirnanhangsdrüse und den Eierstöcken.“ Was dort allerdings nicht erwähnt wird, ist die Tatsache, dass Dyneric bei Männern ebenfalls die Aktivität im mittleren Gehirnbereich (Hypothalamus, Hirnanhangsdrüse) und den Hoden verbessert. Clomid hat einen starken Einfluss auf die hypothalamohypophysiale testikuläre Achse. Es stimuliert die Hypophyse, mehr Gonadotropin auszuschütten, so dass ein beschleunigter und verbesserter Ausstoss von FSH (Follikel Stimulations Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon) eintritt. Dieses resultiert in einem erhöhten endogenen (körpereigenen) Testosteronspiegel. Clomid ist besonders wirksam, wenn die körpereigene Testosteronproduktion aufgrund der Einnahme von anabolen/androgenen Steroiden unterdrückt wurde. In den meisten Fällen normalisiert Clomid den Testosteronspiegel und die Spermatogenese (Spermabildung) innerhalb von 10 - 14 Tagen. Aus diesem Grund erfolgt die Einnahme von Clomid in erster Linie nach dem Absetzen der Steroide. Dann nämlich ist es ausserordentlich wichtig, die Testosteronproduktion so schnell wie möglich zu normalisieren, um auf diese Weise den Verlust von Kraft und Muskelmasse zu minimieren. Noch bessere Resultate können erzielt werden, bei einer Kombination von Clomid und HCG, oder wenn Clomid nach der Behandlung mit HCG eingenommen wird. Der Unterschied zwischen Clomid und HCG besteht darin, dass Clomid direkt auf den Hypothalamus und die Hypophyse einwirkt und somit den Gesamtkreislauf regeneriert, während HCG die Wirkung des Luteinisierenden Hormons (LH) imitiert, das wiederum die Ledigzellen anregt, mehr Testosteron zu produzieren. Da HCG, im Gegensatz zu Clomid, innerhalb weniger Stunden zu einem spürbar erhöhten Plasmatestosteronspiegel führt, beginnen viele Athleten mit HCG, bevor sie zu Clomid greifen (siehe auch HCG).
Paradoxerweise wirkt Clomid, obwohl ein synthetisches Östrogen, auch als Anti-Östrogen. Der Grund hierfür liegt darin, dass Clomid nur einen niedrigen östrogenen Effekt hat und somit die stärkeren Östrogene, die beispielsweise bei der Aromatisierung von Steroiden gebildet werden, an den Rezeptoren blockiert. Das schliesst alle Östrogene ein, die bei der Aromatisierung von Steroiden gebildet werden. Das hindert die Steroide zwar nicht an der Aromatisierung, jedoch wird das auf diese Weise gebildete Östrogen in der Regel deaktiviert, da es nicht zu den Rezeptoren durchdringt. Die vermehrte Wasseransammlung und möglichen Verweiblichungssymptome können so reduziert, oder vollkommen vermieden werden. Da der antiöstrogene Effekt von Clomid niedriger ist, als bei Proviron, Novaldex und Teslac, wird es überwiegend als Testosteron Stimulant genutzt. Im deutschen Buch -<Doping. Von der Forschung zum Betrug>- von Brigitte Berendonk, erschienen als Rowohlt TB, erfährt der Leser, dass Clomid nicht nur im Bodybuilding zum Einsatz kommt: „Außerdem benutzte man in den 80er Jahren Clomiphen (Tabelle 2), ein Arzneimittel, das die Bildung eines körpereigenen Steuerungshormons, des Gonadotropins - und als Folge davon des Testosterons - erhöht und z.B. als sog. <Anti-Östrogen> und zur Auslösung des Eisprungs bei der Frau gegeben wird (<Ovulationsauslöser>). Mit Clomiphen (meist dem ungarischen Präparat Clostilbegyt) stimulierten sich vor allem die Ruderer (verantwortlich Prof. Dr. Herbert Gürtler) und die Gewichtheber (Dr. Lathan; S. 187) und das schon seit den späten 70er Jahren. Zunehmend wurde Clomiphen dann auch in anderen Sportarten angewendet, die Leichtathletik eingeschlossen, und Riedel vermerkte damals froh und handschriftlich in seinem Arbeitsbuch: <Nicht zu den Anabolika zählende Substanz: prinzipiell nachweisbar, zählt aber nicht als Dopingsubstanz.> Die Dosierungen waren dabei horrend: Ich fand Eintragungen bis zu 15 x 100 mg täglich und den Bericht, daß die positive Wirkung bis zu 20 Tage nach der letzten Tablette anhält. wobei auch hier schon seit 1982 gesichert war, daß die nach Clomiphen-Doping erhöhte Testosteronbildung nicht zu einer verräterischen Veränderung des T/E-Quotienten bei den Dopingkontrollen führt.
Bei vernünftigen Dosierungen sind Nebenwirkungen bei der Einnahme von Clomid sehr selten. Mögliche Nebenwirkungen beinhalten klimakterische Hitzewallungen und gelegentlichen Sehstörungen, die sich in verschwommenen Sehen mit Flackern oder Blitzen äussern. Beim Auftreten von Sehstörungen empfiehlt der Hersteller, das Medikament abzusetzen. Störungen der Leberfunktion können nicht ausgeschlossen werden, wenn auch sehr unwahrscheinlich; bei Frauen kann es zur Vergrösserung der Eierstöcke und zu Unterleibsschmerzen kommen, da Clomid die Eierstöcke stimuliert. Ebenfalls sind bei der Einnahme von Clomid Mehrfachschwangerschaften möglich. Was die Dosierung betrifft, so sollten 50 - 100 mg (1-2 Tabletten) täglich ausreichen. Die Tabletten werden gewöhnlich mit etwas Flüssigkeit nach den Mahlzeiten eingenommen. Bei der Einnahme von mehreren Tabletten sollten diese gleichmässig über den Tag verteilt werden. Die Dauer der Einnahme sollte 10 - 14 Tage nicht überschreiten. Die meisten Athleten beginnen mit 100 mg/täglich, eine 50 mg Tablette morgens und eine abends nach dem Essen. Nach dem fünften Tag kann die Dosis dann häufig auf eine 50 mg Tablette täglich reduziert werden. Im allgemeinen ist es nicht notwendig, das Präparat länger als 10 Tage einzunehmen, um die endogene Testosteronproduktion zu erhöhen. Da Clomid nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden sollte, muss dessen Anwendung als Anti-Östrogen ausgeschlossen werden. Zu diesem Zweck müsste es über einige Wochen genommen werden. Clomid ist relativ teuer. Auf dem schwarzen Markt kostet eine Packung mit 10 Tabletten annährend xy - xy €. Glücklicherweise ist die finanzielle Belastung ertragbar, da sich die Einnahme nur auf eine kurze Zeit beläuft. Die ausländischen Präparate, wie beispielsweise das spanische Omifin, sind bedeutend billiger und kosten weniger als xy € pro Tablette.